Aktuelles

- Minister will Nationalparkkompromiss von seinen Vorgängern aufkündigen -

- große Nullnutzungszone im Wattenmeer-Nationalpark einrichten -

- Minister will unabhängigen Zertifizierer MSC unter Druck setzen -

- Stellnetzfischerei in Natura 2000-Gebieten beenden -

Mit großer Bestürzung hat die Fischerei in Schleswig-Holstein die Rede von Minister Dr. Robert Habeck anläßlich des Naturschutztages Schleswig-Holstein 2012 "Meeresschutz" am 05. September 2012 in Eckernförde aufgenommen. Was der Minister angekündigt hat, müssen die schleswig-holsteinischen Fischereibetriebe als Kriegserklärung auffassen.

Im Wattenmeer will der Minister ganz ohne Not den vor 20 Jahren mühsam errungenen Nationalpark-Kompromiss aufkündigen. Mit der Einrichtung zusätzlicher, großflächiger Nullnutzungsgebiete drohen wirtschaftliche Verluste, die die Familienbetriebe an der Küste nicht verkraften können.

Als Skandal erscheint den Fischern der Versuch des Ministers, den unabhängigen Zertifizierer MSC unter Druck zu setzen, um den Krabbenfischern die Nachhaltigkeitszertifizierung zu verweigern. Offensichtlich weiß der Minister nicht, dass MSC nur die Regeln festsetzt und dann ein unabhängiges Zertifizierungsbüro beauftragt. Die Glaubwürdigkeit von internationalen Nachhaltigkeitssiegeln hängt davon ab, dass sie die Nachhaltigkeit der Bewirtschaftung überprüfen und nicht die Wunschvorstellungen eines Landesministers befolgen.

Mit den Stellnetzverboten zum Schweinswalschutz überzieht der Minister. Es gibt bereits die europarechtliche Regelung zum Einsatz von Pingern an Stellnetzen in bestimmten Gebieten. Die Stellnetzfischerei hat abgenommen und die Schweinswalbestände nehmen zu. Es gibt deshalb keinen Grund, den Familienbetrieben die Existenzgrundlage zu entziehen und ihnen die Fanggebiete zu nehmen.

"Offensichtlich hat man die Fischerei zum Bauernopfer für die Industrialisierung der Nord- und Ostsee ausgesucht. Es ist beschämend für eine grüne Politik, dass man traditionsreiche, handwerkliche Familienbetriebe kaputt macht. Ausgerechnet jetzt, wo sich die Bestände durch gute Bewirtschaftung erholen, zerstört man ohne Not unsere Landeskultur. Schleswig-Holstein könnte das Fischereiland Nummer 1 in Deutschland sein, wenn sich die Regierung zu einer nachhaltigen Fischereipolitik durchringen könnte" fasst Fischermeister Lorenz Marckwardt die Lage zusammen. "Herr Habeck, Sie sind nicht nur Naturschutzminister, sondern auch Fischereiminister und Landwirtschaftsminister. Das hatten sogar die Vorgänger Steenblock und Möller begriffen. Wir sind zu jedem Gespräch bereit."