Aktuelles

Zwischen

dem Landesfischereiverband Schleswig-Holstein, vertreten durch den 1. Vorsitzenden, Herrn Lorenz Marckwardt, Grüner Kamp 15-17, 24768 Rendsburg,

dem Fischereischutzverband Schleswig-Holstein, vertreten durch den 1. Vorsitzenden, Herrn Wolfgang Albrecht, Dörpstraat 5, 23758 Neuratjensdorf,

dem Ostsee Info-Center Eckernförde (OIC, Betreiber UTS e.V.), vertreten durch Herrn Claus Müller, Jungfernstieg 110, 24340 Eckernförde

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Berufskollegen,

zur öffentlichen Sitzung unseres diesjährigen Landes-Fischereitages - der Mitgliederversammlung des Landesfischereiverbandes - in Rendsburg begrüße ich Sie alle sehr herzlich.

 

Die fischereiliche Notgemeinschaft Schleswig-Holstein fordert ein Ende der völlig über-zogenen Maßnahmen gegen die einheimische Fischerei. Minister Habeck plant einseitige Alleingänge, die im Ergebnis die Bemühungen um eine nachhaltige Ressourcennutzung sabotieren. Nutznießer sind die dänischen Wettbewerber, denn die geplanten Beschränkungen treffen nur die deutschen Fischer.

Die Verklappung von Hamburger Hafenschlick in der Nordsee wird von der fischereilichen Notgemeinschaft ganz entschieden abgelehnt. Hamburg will in den nächsten drei Jahren jährlich 600.000 Kubikmeter belasteten Hafenschlick bei Helgoland in den Fanggebieten der Küstenfischerei abkippen. Der grüne Minister Habeck hat seine Zustimmung gegeben, nachdem Hamburg ihm eine Zahlung von 2 Euro pro Kubikmeter zugesichert hat. Die Gelder sollen an eine extra dafür gegründete Wattenmeerstiftung gehen und für Naturschutz ausgegeben werden. Die Naturschutzverbände hüllen sich in Schweigen.

- Minister will Nationalparkkompromiss von seinen Vorgängern aufkündigen -

- große Nullnutzungszone im Wattenmeer-Nationalpark einrichten -

- Minister will unabhängigen Zertifizierer MSC unter Druck setzen -

- Stellnetzfischerei in Natura 2000-Gebieten beenden -

Mit großer Bestürzung hat die Fischerei in Schleswig-Holstein die Rede von Minister Dr. Robert Habeck anläßlich des Naturschutztages Schleswig-Holstein 2012 "Meeresschutz" am 05. September 2012 in Eckernförde aufgenommen. Was der Minister angekündigt hat, müssen die schleswig-holsteinischen Fischereibetriebe als Kriegserklärung auffassen.

„Wir Fischer nutzen gern die Gelegenheit, mit unseren Gästen die aktuelle Situation in der Fischerei mit ihren Licht- und Schattenseiten zu diskutieren, Probleme anzusprechen und nach Lösungen zu suchen“. Positiv bewertete Lorenz Marckwardt, Vorsitzender des Landesfischereiverbandes weiter „die Entscheidung der Krabbenfischer, sich wieder dem Landesfischereiverband anzuschließen“.  Vor zahlreichen Gästen  aus Politik, Wirtschaft,  Wissenschaft und Verwaltung in Eckernförde meinte Marquardt zur Entwicklung bei den Fangquoten: „Während es beim westlichen Hering dramatische Quotenkürzungen gab, war die Entwicklung der Dorschquoten durchaus positiv. Aber die besten Quoten nützen nichts, wenn die Preise nicht mitziehen.  Die Quotenkürzungen beim Hering konnten zumindest teilweise durch gestiegene Erzeugerpreise aufgefangen werden.”

 

Der Kabeljau (Gadus morhua), der in der Ostsee Dorsch genannt wird, gehört zur Familie der Knochenfische und ist ein Allesfresser und Räuber. Man erkennt ihn an seinen kräftige Bartfaden am Unterkiefer und dem vorstehenden Oberkiefer. Der Dorsch ist ein Wanderfisch. Auf Nahrungssuche halten sich die Fische in eher kälteren Regionen auf, zum Laichen ziehen sie in wärmere Regionen. Der Ostseedorsch wird bis zu 80 cm lang(manchmal auch länger). Er ist ein beliebter Speisefisch.

"Platt wie eine Flunder" heißt es und in der Tat ist die außergewöhnliche Form eines der Hauptmerkmale dieses Plattfisches, der jetzt besonders lecker ist. An den Küsten wird die Flunder häufig "Butt" genannt. Sie verbringt einen großen Teil ihres Lebens auf dem Grund des Wassers, dabei zumeist auf der linken Seite liegend. Auch ihr linkes Auge befindet sich dann auf der rechten Seite. 30 bis 50 cm lang, bis zu 3 kg schwer und bis zu 30 Jahre alt kann sie werden.

„Wat für´n dünner Hering!“ – sagen wir hier im Norden und meinen nicht den Fisch, sondern einen besonders schlanken Menschen, der nichts auf den Rippen  hat. Man merkt schon, das ist nicht als Kompliment gemeint und das hat der Hering, der sich in unserem Ostseewasser tummelt, nun wiederum so gar nicht verdient. Rank und schlank ist er, aber reich an Fett, Eiweiß und den gesunden Omega-3-Fettsäuren.

Aktuelles

Die Landesregierung hat im März 2024 den Aktionsplan Ostseeschutz 2030 mit 16 Punkten für eine gesunde Ostsee veröffentlicht und will mit diesem Entwurf 12,5 % der schleswig-holsteinischen Ostsee unter strengen Schutz stellen. Neben drei schon bestehenden Natura-2000-Gebieten sollen drei neue marine Schutzgebiete eingerichtet und unter strengen Schutz gestellt werden. Dies bedeutet den Ausschluss jeglicher Fischerei (aktive und passive Fanggeräte) in diesen Gebieten.

16-Punkte Plan für eine gesunde Ostsee

Gebietskulisse

Der Landesfischereiverband hatte sich nach der Veröffentlichung des 16-Punkte-Plans und der Gebietskulisse in mehreren Gesprächen mit der Landesregierung, den zuständigen Ministern und Gremien getroffen, um auf die gravierenden Auswirkungen des Ausschlusses jeglicher Fischerei in den 6 geplanten Schutzgebieten für die in der Ostsee tätigen Betriebe hinzuweisen. Für die kleine handwerkliche Fischerei vor Ort würde die 1:1-Umsetzung der Gebietskulisse das Aus bedeuten.

Es wurden alternative Vorschläge eingebracht, die dem Schutzanspruch der Landesregierung gerecht werden, aber auch die harten Auswirkungen auf die Fischereibetriebe etwas abmildern würden.

Ungeachtet dessen wurde im Landtag der Entwurf der Landesregierung gebilligt und es werden im MELUR die Verordnungsentwürfe erstellt. Ab voraussichtlich April /Mai 2025 soll dann die Möglichkeit einer Kommentierung der Entwürfe gegeben sein. Ob dann die Belange der Fischerei und die Kommentierungen des LFV Eingang finden bleibt abzuwarten.

Deshalb hat der Landesfischereiverband eine Presseerklärung veröffentlicht und an die Presse weitergeleitet. Leider waren die Reaktionen sehr verhalten. Lediglich in den Kieler Nachrichten sowie im Fischereiblatt und Bauernblatt gab es Veröffentlichungen.

Vorschläge für Alternativgebiete

Pressemitteilung des LFV SH

Die nächste Mitgliederversammlung des Landesfischereiverbandes findet am Donnerstag, den 10. Juli 2025 ab 08:00 Uhr in Rendsburg statt.